Hörsaal – Präsentation 6 14. Oktober (16:30 – 18:00)

Runder Tisch: “Die Rolle des Embodiment in der Prävention und in den Erziehungswissenschaften”
mit Fabio Carbonari, Marios Pourkos, Michael Callifronas und Susana Abigador
Moderatoren: Eleni Stavroulaki und Panagiota Kypraiou

Ent-körperung verhindern durch Arbeit im primären bioenergetischen Feld: ein Vorschlag für unsere ent-körperte Gesellschaft

Ist heutzutage ausreichend gute Verkörperung überhaupt noch möglich? Wo beginnt die Entkörperung? Meine Hypothese ist dass die übermäßige Medikalisierung von Schwangerschaft und Geburtstrauma einen frühen Entkörperungsprozess einleiten kann. Nach Wilhelm Reich und Eva Reich’s sanfter bioenergetischer Theorie und Praxis können wir mit dem primären bioenergetischen Feld arbeiten, um diese Entkörperung mit einfachen und effektiven Mitteln zu verhindern.

Fabio Carbonari
Reichianischer Körperpsychotherapeut. Direktor und Mitbegründer des Istituto Reich für primäre Prävention und Körperpsychotherapie.
Mitglied des Vorstandes der AIPC und des wissenschaftlichen Komitees; italienischer Vertreter im EABP Rat der nationalen Vereinigungen. Spezialigebiete: psychosomatische Medizin (Riza Institut, Mailand, Italien); Reichianische Körperpsychotherapie und Charakter-analytische Vegetotherapie (SEOr Rom, Italien); Kurz-Körperpsychotherapie (ESTER und Istituto Reich, Rom, Italien).
Forschungsgebiete schließen Körperpsychotherapie, Prävention und Gesundheit, Körperpsychotherapie für Babies und Eltern, vorgeburtliches Leben.

Die Rolle des Körpers und der gelebten Erfahrung in der Prävention, im Lernen und in der Entwicklung: die öko-verkörperte Erfahrungsperspektive und die erfahrungszentrierte, heuristische und narrative-dialogische Psychopädagogik

Wir präsentieren die Basis einer alternativen, holistischen und interaktiven, verkörperten, erfahrungszentrierten, situierten, dialogischen und multimodalen Perspektive, genannt öko-verkörperte Erfahrungsperspektive. Auf dieser Perspektive basierend stellen wir die Prinzipien erfahrungszentrierter, heuristischer und narrative-dialogischer Psychopädagogik vor und ihrer Bedeutung für Prozesse der Prävention, des Lernens und der Entwicklung. Diese Pädagogik bildet eine Alternative der Erziehung gegenüber kognitivistisch und mechanistisch orientierten Annahmen und Praktiken abstrakten Objektivismus und einer linearen, monologisch/logozentrischen und monotropen Rationalität, die zur Homogenisierung und Standardisierung neigt und auf diese Weise pluralistische Vielstimmigkeit und kreative Kultur und Erziehung verarmen lässt.

Marios A. Pourkos, Ph.D., Professor, Abteilung für Vorschulerziehung, Universität Kreta, Griechenland. Studierte Psychologie, Soziologie, Philosophie und Religionswissenschaft an der Jagiellionen-Universität Krakau, Polen. Er ist an der Entwicklung und Anwendung von ökologisch-systemischen, sozio-historisch-kulturellen, dialogischen, verkörperten und multimodalen Perspektiven der menschlichen Entwicklung und Erziehung interessiert. Diese Interessen beruhen auf einem Wunsch, alternative psychopädagogische Praktiken (genannt erfahrungszentrierte, heuristische und narrativ-dialogische Psychopädagogik) zu entwickeln mittels einer breiten Palette von kreativen multimodalen Praktiken (einschließlich verkörperter, spielerischer, narrativer, kunstbasierter qualitativer Forschungsmethoden) innerhalb eines partizipativen Rahmens.

Elterliche Kompetenzen und Verkörperung in der Kindheit

Affektregulation beim Menschen beginnt bei der Schwangerschaft und die Eltern haben dabei einen wichtigen emotionalen Beitrag. Zahlreiche Arbeiten zeigen, dass es eine sehr enge Beziehung zwischen der psychischen Gesundheit der Eltern und der Gesundheit der Kinder gibt, da der Elternstress einen direkten negativen Einfluss auf Körper und Geist des Kindes hat.
In unserer Präsentation wollen wir die besondere Bedeutung der elterlicher Kompetenzbildung diskutieren, in ihrer Funktion als fördernde Bedingung für eine genaue Symbolisierung und Verkörperung der Erfahrungen in der Kindheit.

Michael Callifronas MD, ECP, AEU(Paris), DCTP
Arzt, Psychotherapeut
Vorsitzender des Hellenischen Instituts für Psychotherapie
Gründungspräsident des Hellenischen Verbands für Personenzentrierten und Erfahrungsorientierten Ansatz
Mitglied: Ärztekammer von Athen, Hellenischer Verband für Endokrinologie, Nationaler Dachverband für Psychotherapie Griechenlands, Institut der Biologie und Medizin für Stress.
Reviewer: Journal of Psychology and Psychotherapy, Journal of Pediatric Neurology and Medicine.

Prävention beginnt, wenn der Körper spricht

Unser Körper kann uns eine Menge mitteilen über die tiefsten Schichten unserer Seele, wenn wir zuhören.
Wenn wir unsere Körper bewusst bewohnen, angefangen bei der Haut und nach innen gehend, dann wecken wir unsere Sinne. Diese Reise enthüllt hilfreiche Information über unser Leben und fördert das Wachstum unserer persönlichen Energie, zusammen mit einem harmonischen Gleichgewicht zwischen unserer inneren Welt (Gedanken und Gefühle) und der äußeren (Beziehungen, Ausdruck).
Auf diese Weise entwickeln wir Selbstwahrnehmung und bauen Selbstbewusstsein auf.

Susana Abigador Vertreterin von ‘Expresion Corporal’ (Körperausdruck) seit 1987 in Griechenland, Schöpferin des Systems ‘Danza Vital’, Beraterin für Erfahrungsmethodologie, Autorin des Buches When the body speaks (Edition Gialos, 2011).
Nennenswerte Zusammenarbeiten mit dem Theater Karolus Koun in der choreographierten Tragödie “Iphigenie in Aulis” in Epidaurus, “Bacchantinnen” am Herodium, Vortragende am TEDx Lesbos, und TEDxKids@Ilissos.
Die höchste Ehre ist der Reichtum des Lehrens als essentieller Kontakt mit Leuten, deren Teilnahme an den Kursen die wichtigste Quelle der Inspiration ist für alle, die etwas zu lehren haben.

Moderatoren

Eleni Stavroulaki ist Ärztin (Anästhesistin), Absolventin der Kapodistrias-Universität von Athen und seit 1989 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Reich-Zentrum von Athen. Sie praktiziert Körperpsychotherapie in privater Praxis seit 1994. Sie lehrt Psychosomatische Medizin und Neurophysiologie für Psychotherapeuten im Reich-Zentrum von Athen. Sie ist Mitglied der EABP und der NOPG (Nationale Organisation für Psychotherapie von Griechenland) und ist Inhaberin eines ECP. Sie ist Mitglied des Kongress-Ausschusses für Wissenschaftliche Inhalte.

Panagiota Kypraiou
Körper- und Gestaltpsychotherapeutin, Koordinatorin von Elternlernschule, Supervisor Körperpsychotherapie, BSc (Hons) Psychologie, trainiert bei Reichianischer Körperpsychotherapie, Gestalt-Therapie, Trauma-Therapie EMDR, Brainspotting, CRM, Familien-Therapie, Speil-Therapie und Drama-Therapie, ECP Besitzer, BPS und EABP- Mitglied. Mitglied des Wissenschaftlichen Ausschusses der PESOPS und des Wissenschaftlichen Ausschusses des Inhaltes des 15. Kongresses der EABP in Athen.