Willkommen!

Der Kongress hat seinen Schwerpunkt im gegenwärtigen Reichtum der Körperpsychotherapie und bringt ExpertInnen aus vielen europäischen Ländern, aus Südamerika und den Vereinigten Staaten zusammen. Er umfasst  Theorie und klinische Praxis, er zeigt die Verwurzelung unserer Arbeit in der Gesellschaft und die kulturelle Vielfalt unserer Bewegung auf.

Wir beginnen mit einem Überblick über den State of the Art unseres Berufs und untersuchen die grundlegenden Voraussetzungen unserer Arbeit sowie die Grundsätze, die ihr zu Grunde liegen. Dann wird der Standort  unserer Modalität in Bezug auf die Hauptströmungen der Psychotherapie - Psychodynamik, Verhaltenstherapie, Humanistische und Systemische Therapie - bestimmt; dabei wird sowohl das Gemeinsame als auch  das,  was für die Körperpsychotherapie spezifisch ist,  betrachtet. Vertreter von zwei Mainstreams werden ihre Ansichten vorstellen.

Der zweite Tag beginnt mit einem Vortrag über die  epigenetische Perspektive der Psychotherapie: inwieweit sind wir durch die Gene vorbestimmt, wie wird die Gen-Expression durch Traumata oder durch heilende Erfahrungen beeinflusst? Wie werden erworbene Verhaltensweisen in die übertragbare genetische Informationen transformiert?
Wo ist der Platz der Psychotherapie, wenn es darum geht, Veränderungen an epigenetischen Markern rückgängig zu machen und neurobiologische Mechanismen zu beeinflussen?

Im weiteren Verlauf wird ein spezielles klinisches Thema aufgegriffen: wie gestalten KörperpsychotherapeutInnen ihre Interventionen bei Angst- und Panikstörungen? ExpertInnen aus verschiedenen Richtungen der KPT werden ihre Arbeit vorstellen und dabei den Austausch und die mögliche Vereinheitlichung der Konzepte suchen.

Vorträge und Workshops mit Selbsterfahrungscharakter spielen die Hauptrolle am Freitagnachmittag und am Samstag. Parallel zu kleineren Vorträgen und Selbsterfahrungsworkshops finden am Samstag im Amphitheater Veranstaltungen zu drei wichtigen Themen statt: das Wissenschafts- und Forschungssymposium, das vom „Science and Research Committee“ der EABP organisiert wird; Betrachtungen zu Gender-Themen und Embodiment und zu Aspekten der Repräsentanz des Weiblichen im Feld der Psychotherapie, von einer Gruppe deutscher Kolleginnen erarbeitet; und drittens „onstage supervision“ - Supervision auf der Bühne, die zu einem differenzierten Blick auf die  Supervision in unserem Beruf einlädt.

Die Gesellschaft, in der wir leben,  mit ihren Strukturen und Tendenzen, wird am Sonntag im Zentrum stehen; wir betrachten, inwieweit sie die klinische Thematik beeinflusst, der wir uns tagtäglich in unserer Arbeit stellen müssen.
Sind wir einfach die Opfer einer neurotischen Gesellschaft oder können wir PsychotherapeutInnen die Richtung der gesellschaftlichen Veränderungen beeinflussen? Insbesondere  werden wir uns mit  Trauma im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Bedingungen auf drei Kontinenten befassen und Erfahrungen mit unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen kennenlernen.

Wir bieten Bezugsgruppen (Homegroups) in verschiedenen Sprachen an; wenn dies  Ihr erster Kontakt mit Körperpsychotherapie ist oder wenn Sie  zum ersten Mal bei einem großen Kongress sind, bietet sich  hier die Gelegenheit, in der Ihnen vertrauten Sprache Inhalte zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und Probleme anzusprechen.

Der 14. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Körperpsychotherapie (EABP), der in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Komitee für Körperpsychotherapie (ISC) veranstaltet wird, bringt bedeutende Experten unseres Fachgebiets nach Portugal. Wir begrüßen Sie herzlich zu diesem Austausch, zu diesem Fest vieler methodologischer Ansätze und der kulturell unterschiedlichen Sichtweisen zum Verständnis des Menschen, zu diesem grossen Ereignis der Körperpsychotherapie.